Wasserstoff für die Weltschifffahrt

Alternative Treibstoffe sind das maritime Kernthema für die CO2-neutrale Schifffahrt der Zukunft. Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) arbeitet als assoziierter Partner mit zwölf führenden Unternehmen aus ganz Europa zusammen, die Wasserstoff in der Schifffahrt mit hoher Effizienz über die gesamte Wertschöpfungskette einsetzen wollen.

Für küstennahe Fahrtrouten und See- und Binnenschiffe wird aktuell noch gasförmiger Wasserstoff als klimaneutraler Treibstoff in Erwägung gezogen. Flüssiger Wasserstoff hingegen hat eine wesentlich höhere Energiedichte und ermöglicht dadurch größere Reichweiten für die Schifffahrt. Flüssigwasserstoff hat eine Temperatur von minus 253 Grad Celsius. Für die Lagerung an Bord braucht es daher spezielle Tanks, die im Projekt NavHyS entwickelt werden.

Die bis zu 300 Kubikmeter großen Tanks können zwischen 12 und 18 Tonnen flüssigen Wasserstoff speichern, der in weniger als zwei Stunden gebunkert werden kann. Dafür entwickeln die Projektpartner:innen in den kommenden drei Jahren zusätzlich den Entwurf eines Schiffes, das mit entsprechenden Tanks unter Deck ausgerüstet ist. Bereits Ende 2027 soll die klassespezifische Genehmigung für den Entwurf vorliegen.

„Wir sind stolz und freuen uns, dass wir hier mit im Boot sind und als kompetenter Verbund das Projektziel unterstützen: den perspektivischen Durchbruch der Wasserstofftechnologie in der Schifffahrt“, sagt Dr. Susanne Neumann, MCN-Geschäftsstellenleiterin Niedersachsen. Segmente wie der Offshore-Bereich seien dafür zum Beispiel bestens geeignet.

Elisabeth Loeffelholz, Programmmanagerin für Wasserstoff bei ArianeGroup: „Für das Flüssigwasserstoffhandling und -management sind die Erfahrungen von ArianeGroup von großem Nutzen. ArianeGroup verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Wasserstoff-Mobilität und ist Pionier in der Anwendung von flüssigem Wasserstoff in Europa.“

MCN unterstützt ambitioniertes NavHyS-Projekt

Aufgabe des Maritimen Clusters Norddeutschland in der 36-monatigen Projektphase ist die Unterstützung eines thematischen Austauschs zwischen dem NavHyS-Konsortium und maritimen Unternehmen aus den fünf norddeutschen Bundesländern. Besuche von Konsortiums-Mitgliedern in geeigneten Unternehmen sind ebenso angedacht wie die Vermittlung von Kontakten zu Reedereien oder Zulieferern. Dies dient dem gegenseitigen inter-industriellen Lernen und Verstehen. Auch Konferenzbeiträge sind geplant, um Projekt-Ergebnisse im MCN-Netzwerk zu teilen und mit Branchenkenner:innen zu diskutieren.

„Für unser Netzwerk ist sehr wertvoll, schnell und direkt von den Projektpartnern über die Fortschritte in diesem innovativen und zukunftsweisenden Vorhaben informiert zu werden. Diese Chance stellt einen großen Mehrwert für das MCN dar“, betont Dr. Susanne Neumann.

Gestartet hat das NavHyS-Projekt Ende Januar 2025 mit einer Auftaktveranstaltung im ECOMAT-Zentrum in Bremen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission mit fünf Millionen Euro gefördert, die Clean Hydrogen Partnership ist der Projektträger.

Kontakt

Dr. Susanne Neumann

Geschäftsstellenleitung MCN-Geschäftsstelle Niedersachsen