„Wenn ich den Kopf frei haben will, setze ich mich aufs Rad“, sagt Andreas Born, Geschäftsstellenleiter des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) in Bremen. Gelegenheit dazu hat der 57-Jährige reichlich. Er fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, jeden Tag zwölf Kilometer in die MCN-Geschäftsstelle an der Bremer Schlachte. „Dabei komme ich dann meistens auch auf neue Ideen oder die Lösung für Probleme.“

In diesem Jahr feiert der ausgebildete Geograph sein 10-jähriges Jubiläum beim Maritimen Cluster Norddeutschland. Eine Zeit, in der sich vieles verändert hat, gekommen und auch geblieben ist. „Der Fachkräftemangel ist dabei ein Thema“, sagt Andreas Born. „Wir haben bereits nach dem großen Hackerangriff auf Maersk im Juni 2017 auf entsprechende Anfragen von Reedereien reagiert. Neben der Cybersecurity ging es in den Projekten immer auch um Fachkräfte-Fragen wie die Schulung von Bord- und Landpersonal.“

Wertvolle Erfahrungen, die Andreas Born in aktuelle Kampagnen einfließen lässt. So wird es am 22. Mai unter dem Titel „Ahoi Maritim! Die maritime Branche stellt sich vor“ in Bremen eine große Veranstaltung für die Gewinnung von Fachkräften geben. Auf der Veranstaltung werden spannende maritime Berufsfelder vorgestellt und MCN-Mitglieder können offene Stellen präsentieren. „Wir sprechen für die Teilnahme gezielt die Young Professionals an. Damit dies funktioniert, arbeiten wir mit dem Bremer Kooperationspartner Idea to Business (I2b) next Level zusammen, der sich intensiv um die Teilnehmeransprache kümmert“, erklärt Andreas Born.

Perspektivwechseln und flexibles Denken

Seine Arbeit in der MCN-Geschäftsstelle lebt vor allem von Perspektivwechseln und flexiblem Denken. „Dabei geht es auch um neue Technologien. Wo können die eingesetzt werden? Gibt es passende Innovationsprojekte? Diese Fragen klären wir für unsere Mitglieder und vermitteln auch neue Netzwerkpartner“, erzählt Andreas Born. Auch die Suche nach den richtigen Projektpartner:innen aus Industrie und Forschung für das passende Konsortium gehören dazu.

Innovative Konzepte und zeitgemäße Firmengründungen sind Teil davon. Das Schiffsrecycling ist für Andreas Born ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit der fünf Küstenbundesländer und auch vorausschauende Fachkräftewerbung. „Die MCN-Geschäftsstelle Bremen unterstützt zusammen mit den anderen Geschäftsstellen eine Gruppe von Unternehmen und Instituten in diesem Feld. Wir bringen die konkreten Standortplanungen mit Veranstaltungen und Innovations-Workshops voran und werden noch in diesem Jahr erste kommerzielle Schiffsrecycling-Projekte sehen“, schätzt er.

Das alles funktioniert seiner Erfahrung nach nur durch ständigen Austausch. Ein „Nine to Five-Job“ würde das nicht hergeben. „Ich bin immer ansprechbar, treffe auch abends Netzwerkpartner oder fahre auch mal auf einen Kaffee nach Bremerhaven, um ein Thema direkt vor Ort zu besprechen“, sagt er. Das macht er dann nicht dem Fahrrad, aber hat auch dafür schon die passende Idee.

„Vom 19. bis 22. Juni findet das erste self-supported Bikepacking-Event BREMEN 555 statt und das MCN ist als offizieller Partner mit dabei. Die Bremer Geschäftsstelle stellt das „MCN members + friends“-Team und sucht noch begeisterte Radfahrerinnen und Radfahrer, die gemeinsam mit uns in die Pedale treten möchten“, sagt er mit spürbarer Begeisterung in der Stimme. Zunächst aber geht es für ihn heute erstmal von Bremen mit dem Rad nach Hause. Das ist zwar nicht ganz so weit wie Bremerhaven, aber auf dem Weg kommen Andreas Born bestimmt noch reichlich andere Ideen.