Presse

19. Februar 2025

Hamburger Cluster treiben Nachhaltigkeit voran: Ergebnisse der KLIMAready-Umfrage zeigen Unterstützungsbedarfe

  • Hamburger Organisationen setzen für eine nachhaltige Zukunft auf Zusammenarbeit
  • Finanzierung, Regulatorik und personelle Ressourcen sind die größten Herausforderungen
  • Senatorin Dr. Melanie Leonhard sieht Potenzial für mehr Kooperation

Hamburg, 19. Februar 2025 – Die Ergebnisse der KLIMAready-Umfrage zeichnen ein eindrucksvolles Bild: In sieben Hamburger Branchen-Clustern ist Nachhaltigkeit längst nicht nur ein Schlagwort. Vielmehr haben sich zahlreiche Unternehmen bereits auf den Weg gemacht, eine klimafreundliche Zukunft aktiv mitzugestalten. 

Ende letzten Jahres wurden die Akteure der Cluster Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Life Science Nord, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg sowie Finance City Hamburg aufgefordert, eine 16 Fragen umfassenden Umfrage zu beantworten. Insgesamt haben 128 Teilnehmende Einblicke zu ihren bestehenden und geplanten Maßnahmen, Hürden und Unterstützungsbedarfen geteilt. 

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile fest in den Hamburger Unternehmen verankert. Die zentrale Botschaft der Umfrage lautet: Wir wollen noch mehr Kooperation! Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern und Hamburg für eine klimafreundliche Zukunft fit machen. Das Projekt KLIMAready, in dem erstmalig sieben Hamburger Cluster zusammenarbeiten, bietet gute Möglichkeiten, Wissen zu teilen, zu erweitern und innovative Lösungen voranzubringen.“

Klimawandel und Nachhaltigkeit beschäftigen nahezu alle Befragten

Auf die Frage, von welchen Faktoren in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimawandel die jeweiligen Organisationen betroffen sind, war die häufigste Antwort (71 %)¹ die Energietransformation im Sinne der Nutzung von Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energieeffizienz, dicht gefolgt von den Faktoren Ressourceneffizienz (62 %) und regulatorischen Vorgaben (58 %). Die Erwartungen von Kunden waren bei gut der Hälfte der Befragten ein entscheidender Faktor. Technologische Anforderungen, wie etwa neuartige Antriebe, sind für rund 23 % der befragten Organisationen relevant. 

Betrachtet man diese Einschätzungen im Kontext der Unternehmensgröße, dann zeigt sich, dass mit wachsender Unternehmensgröße auch die gefühlte Relevanz der einzelnen Faktoren wächst. Insbesondere bei den Faktoren Erwartungen von potenziellen Arbeitnehmenden, Klimaanpassung und Klimaresilienz bleiben kleine und mittlere Unternehmen (bis 50 Mitarbeitende) deutlich hinter dem Durchschnitt zurück. 

Rund 9 % der Befragten gaben an, dass sie bislang noch keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt oder geplant haben. Am häufigsten (67 %) arbeiten die Akteure an Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energien bzw. nachhaltigen Technologien zur Energiegewinnung und -nutzung. Weiter gab über die Hälfte der Befragten an, eine Nachhaltigkeitsstrategie und/oder Nachhaltigkeitsberichte erstellt zu haben sowie Mitarbeitende entsprechend geschult und/oder neu eingestellt zu haben. Auch externe Hilfestellungen werden von den Befragten genutzt. Am häufigsten (45 %) wurden Angebote der jeweiligen Clusterorganisation wahrgenommen. 

Herausforderungen und Bedarfe: Wo Unternehmen Unterstützung suchen

Die Top 3 Herausforderungen bei der Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen sind die Faktoren zusätzlicher Arbeitsaufwand (48 %), regulatorische Unsicherheit (52 %) sowie Finanzierung / hohe Implementierungskosten (66 %). 

Als konkrete Unterstützung vom Projekt KLIMAready wurden insbesondere Informationen, Vernetzungsangebote und Umsetzungshilfen in den Themenbereichen Nutzung oder Erzeugung von Erneuerbaren Energien, Nachhaltigere Mobilität, Emissionsreduktion und Energieeffizienz nachgefragt. Auch konkrete Wünsche wurden geäußert: 

  • Regelmäßige Updates zu regulatorischen Änderungen (48 %)
  • Onlineservices, z.B. Datenbanken oder Infoseiten zu bestimmten Themen (47 %)
  • Netzwerk- und Kooperationsmöglichkeiten (46 %)
  • Übersicht zur Regulatorik in meiner Branche (43 %)
  • Austausch mit anderen Organisationen (42 %)
  • Leitfäden zur Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen (39 %) 
  • Hamburg denkt vernetzt: Kooperation als Schlüssel

Eine klare Botschaft der Befragten lautet: Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Fast alle Teilnehmenden äußerten Interesse an Kooperationen. Schon jetzt setzen 62 % auf den Austausch mit anderen Organisationen, um die Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen voranzutreiben. 

Ganze 94,5 % der Befragten gaben in der vorliegenden Umfrage an, zukünftig Anknüpfungspunkte mit anderen Organisationen zu sehen. Besonders hervorgehoben wurden dabei der Austausch von Best Practices, gemeinsame Forschungsprojekte, Kooperationen zur Emissionsreduktion sowie branchenübergreifende Schulungen/Workshops. 

So setzt das Projekt KLIMAready an

KLIMAready ist ein vom Europäischen Fond für Regionale Entwicklung sowie der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg gefördertes Projekt. Im Rahmen des Projekts sollen Brücken gebaut werden: zwischen Branchen, Unternehmen und Menschen. Das Ziel ist es, gemeinsam Hindernisse zu überwinden und neue Wege zu finden. Hierzu sind verschiedene Maßnahmen geplant. Diese leiten sich zum einen aus der Bedarfsanalyse ab und werden zum anderen im Sinne einer agilen Entwicklung aus den Erfahrungen im Projektverlauf schöpfen. Die geplanten Schritte der nächsten Monate sind: 

  • Start der ersten Clusterbrücke, eine branchenübergreifend und agil organisierte Zusammenarbeit, um gemeinsam klimarelevante Themen zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zu entwickeln.
  • Aufarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse sowie die Konzeption weiterer Clusterbrücken.
  • Aufbau einer Website als Wissenshub mit Informationen zu Regulatorik, Fördermöglichkeiten und Angeboten im Bereich nachhaltiger Unternehmensentwicklung für die Metropolregion Hamburg sowie Best Practice Beispielen.
  • Planung und Umsetzung von Veranstaltungen zur Vernetzung sowie zum Kompetenzaufbau.

Das alles steht unter einem großen Ziel: Gemeinsam werden wir KLIMAready! 


¹ Mehrfachnennungen bei jeder Frage möglich

 

Über KLIMAready

Im Projekt KLIMAready arbeiten erstmalig sieben Hamburger Clusterorganisationen zusammen. Diese einzigartige Kollaboration ermöglicht es, branchenspezifisches Wissen mit innovativen Lösungen zu kombinieren. Die Projektpartner sind: Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Life Science Nord, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg sowie Finance City Hamburg. Das Ziel ist es, Organisationen der Metropolregion Hamburg im Hinblick auf Energietransformation, Klimaanpassung und Klimaresilienz zu unterstützen.
Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und von der Freien und Hansestadt Hamburg kofinanziert. Es ist eine Laufzeit von drei Jahren geplant.

Über das Maritime Cluster Norddeutschland

Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) ist das Netzwerk der maritimen Branche in Norddeutschland. Mit über 350 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fördert das MCN den Austausch, die Zusammenarbeit und Innovation innerhalb der Branche sowie an Schnittstellen zu anderen Industrien. Durch Geschäftsstellen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das MCN regional präsent und bietet Akteur:innen vor Ort gezielte Unterstützung – von der Suche nach Innovationspartner:innen über Informationen zu Förderprogrammen bis hin zur Vermittlung wertvoller Kontakte. Das MCN koordiniert acht Fachgruppen zu den Themen Innovationsmanagement, Maritime Informations- und Kommunikationstechnologien, Maritimes Recht, Maritime Sicherheit, Maritime Wirtschaft Offshore Wind, Personal und Qualifizierung, Schiffseffizienz sowie Unterwasserkommunikation. 
Gegründet im Jahr 2011 als länderübergreifendes Cluster der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, kamen 2014 Bremen und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Seit 2017 agiert das MCN als eingetragener Verein.

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Sandra Rudel

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