Maritimer Kalender

VERSCHOBEN: BMWi-Leistungsschau Italien für deutsche Schiffbauzulieferer mit den Schwerpunkten Kreuzfahrtschiffe, Großyachten sowie maritime Digitalisierung

15.06.2020 – 18.06.2020
Wo Genua, La Spezia, Venedig, Triest, Italien
FG Innovationsmanagement | FG Schiffseffizienz | FG Yacht- und Bootsbau | Weitere Veranstaltungen

Ihre Chancen auf dem italienischen Markt für Schiffbau:
Neue Daten werden bekannt gegeben, sobald sie feststehen. Vom 15. bis zum 18. Juni 2020 führt ITKAM – Italienische Handelskammer für Deutschland e.V., im Auftrag desBundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), eine Leistungsschau nach Italien durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU. Die Leistungsschau richtet sich in erster Linie an deutsche Zulieferer aus den Bereichen Kreuzfahrtschiffe, Großyachten und maritime Digitalisierung. Ziele der Reise sind die Region um Genua, Venedig und Triest.

Hochkonjunktur in Italiens Schiffbau bietet großes Potential für deutsche Zulieferer:
Der Schiffbau schreibt in Italien mit etwa 3.400 Unternehmen, ca. 33.000 Mitarbeitern sowie einem Umsatz von ca. 4,27 Milliarden Euro (2018) seit Jahren positive Zahlen. Auch in 2018 konnte eine Umsatzsteigerung von 10,3% im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Italien ist sowohl im Bereich Boots- und Yachtbau mit 17% des Weltumsatzes als auch im Sektor Kreuzfahrtschiffbau mit insgesamt 33,2% Exportanteil Weltmarktführer. Die größten Branchencluster liegen in norditalienischen Küstenregionen, sind aber punktuell in allen Landesteilen zu finden. Im Yachtbau ist zudem die Toskana ein wichtiger Standort.

Umsatzaussichten und Marktakteure:
Die Branche boomt, die Auftragsbücher der italienischen Schiffbauer sind mit Aufträgen für 49 Kreuzfahrtschiffe und 379 Luxusyachten langfristig gefüllt. Dies spiegelt auch eine aktuelle Umfrage des Branchenverbandes Confindustria UCINA wider, bei der 69 % der befragten Unternehmen angaben, eine spürbare Steigerung der Auftragseingänge wahrzunehmen. In 2018 wuchs das Geschäft der Werften (ohne Fincantieri) um 10,4 % auf etwa 2,7 Milliarden Euro und das der Ausrüstungslieferanten um 7,8 % auf rund 1,5 Milliarden Euro. Alleine der Fincantieri-Konzern arbeitet Aufträge für den Bau von 47 Kreuzfahrtschiffen sowie 29 Patrouillen- und Militärboote und 22 Offshore- und Spezialschiffe mit einem Gesamtwert von 33 Milliarden Euro ab. Der Umsatz des Konzerns belief sich in 2018 auf 5,5 Milliarden Euro, damit erzielte das Unternehmen eine Steigerung von 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch das 1. Halbjahr 2019 konnte bereits mit einem Umsatzplus von 12 Prozent abgeschlossen werden. Im Bereich Boots- und Yachtbau, vor allem beim Bau von Luxusyachten, nimmt Italien auf dem Weltmarkt ebenfalls eine zentrale Position ein. Rund 46 % aller Luxusyachten, insbesondere mehr als 24 Meter langen Superyachten, werden in Italien geordert. Die Aufträge sichern sich laut Global Order Book vor allem die drei Hauptakteure der Branche: die Werften Azimut Benetti (Umsatz 2018: 850 Millionen Euro, 97 Neuaufträge), Ferretti (650 Millionen Euro, 91 Neuaufträge) und Sanlorenzo (300 Millionen Euro, 77 Neuaufträge). Das Unternehmen Perini Navi aus Viareggio gehört im Bereich der großen Luxussegelyachten zu einem der renommiertesten Akteure weltweit. Die T. Mariotti-Werft in Genua ist in erster Linie auf den Bau von ultraluxuriösen Kreuzfahrtschiffen und Yachten spezialisiert und zählt ebenfalls zu den Global Players der Branche. T. Mariotti hat sich kürzlich mit San Giorgio del Porto zum Unternehmen Genova Industrie Navali (GIN) zusammengeschlossen. Im März 2019 schloss Fincantieri ein Kooperationsabkommen mit GIN.

Marktchancen für deutsche Zulieferer:
Fincantieri bezieht rund 5 % seiner jährlichen Käufe von Produkten und Dienstleistungen aus Deutschland. Die wichtigsten Kategorien sind Dieselmotoren, Bordnetzwerk und Rettungsboote. Interessant sind für Fincantieri aber auch Zulieferer, die Schlüsselinnovationen in den Bereichen Digitalisierung, Internet of Things und nachhaltige Energie (Batterien, Brennstoffzellen, Flüssiggas) anbieten können. Dank der gefüllten Auftragsbücher sind aber auch die Yachtbauer auf der Suche nach innovativen Anbietern, vor allem in den Bereichen Technologie und Design. Das europäische Ausland, in erster Linie Italien, bestätigt seine stabile Rolle als wichtigster Exportmarkt der deutschen Zulieferer (32 % der Exporte gehen in die EU).

ITKAM-Leistungen für die deutschen Teilnehmer im Rahmen des Projekts:
- Erstellung einer umfassenden Zielmarktanalyse mit allgemeinen und fachspezifischen Informationen über Marktpotenziale und künftige Marktentwicklungen
- Erstellung eines Unternehmensprofils in italienischer Sprache und Veröffentlichung auf der zweisprachigen ITKAM-Webseite
- Umfassendes Briefing durch Vertreter deutscher Organisationen vor Ort
- Organisation individueller Geschäftsgespräche, basierend auf Ihren Vorgaben
- Organisation von individuellen Geschäftsgesprächen mit der Einkaufsabteilung von Fincantieri SpA
- Symposium zur Vorstellung Ihrer Produkte vor einem Fachpublikum
- Follow-up mit Unterstützung nach der Unternehmerreise bei der weiteren Kommunikation mit den neuen potenziellen italienischen Geschäftspartnern

Quellen
Textquelle:

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

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